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Bastian Menz Quintett oder: Echt was verpasst…

Der Jazz-April 2023 im Theater ist gelaufen - durchwachsen muss ich selbstkritisch anmerken, aber gleichwohl hochinteressant. Wir hatten großartige Musikerinnen und Musiker auf der Bühne, z. B. das Bastian Menz Quintett am 22.04. - fester Bestandteil des Elbjazz-Festivals übrigens. Das allein sollte eigentlich Ruf genug sein. Nicht so für die Menschen in Uelzen und Umgebung.
20 Menschen folgten ihm dennoch und erlebten ein Konzert der Extraklasse. Hans Lepel, unser Mann hinter der Kamera, sah es so: "Das Bastian Menz Quintett glänzte mit Eigenkompositionen des Modern Jazz, die sich auch auf der vor wenigen Tagen erschienen CD wiederfinden. Ein weiter Bogen spannte sich von ruhigen, träumerischen Melodien wie "Loslassen" bis zu den sehr dynamischen Passagen von "Pendel". Die Musiker bewiesen, warum sie inzwischen fester Bestandteil der Hamburger Jazzszene sind und auch beim Elbjazz-Festival im Juni auftreten."

Wir hatten "Mehr als wir" im Programm, die am 01.04.2023 ihr Stelldichein gaben. Jazz auf hohem und gleichzeitig sehr gut hörbarem Niveau, z. T. sehr ungewöhnlich instrumentiert (E-Gitarre + Posaune - wer hat das schon?) Auch für diese beiden musikalischen Großtäter hätten wir uns mehr Zuspruch gewünscht.

Marcia Bittencourt und ihre drei kongenialen Begleiter am Bass, an der Gitarre und am Saxophon war hingegen ein Selbstgänger. Ein fast volles Haus am 15.04, eine großartig aufgelegte Marcia, südamerikanisch vom Scheitel bis zur Sohle, temperamentvoll, charmant: Großes Kino auch an diesem Abend. Die Menschen im Saal haben es ihnen gedankt.

Was bleibt? Gewiss die Erinnerung an musikalische Hochgenüsse für alle, die dabei waren. Aber auch Zweifel, ob das Format eines Jazz-Schwerpunktes gepasst hat. Wirtschaftlich gewiss nicht, musikalisch/künstlerisch allemal. 
Die Antwort auf die Zweifel gibt letzten Endes das Publikum und damit der Markt. Schade eigentlich, aber das wussten wir vorher. Und wir machen weiter.

Herzliche Grüße, Johannes Vogt-Krause

p.s. Sämtliche Fotos mit (c) Hans Lepel. Verwendung nur auf Anfrage.

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