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09.03.2022

19:00 - 20:30 Uhr
Kategorie

Lesung

Sasha Marianna Salzmann liest aus „Im Menschen muss alles herrlich sein“

Sasha Marianna Salzmann ist Theaterautorin, Essayistin und Dramaturgin. Für ihre Theaterstücke, die international aufgeführt werden, hat sie verschiedene Preise erhalten, zuletzt den Kunstpreis Berlin 2020. Für ihren Debütroman „Außer sich“, mit dem sie auch bei den Wein-Geister-Lesungen zu Gast war, erhielt sie diverse Preise, er wurde in sechzehn Sprachen übersetzt.
Mit ihrem neuen, im Suhrkamp-Verlag erschienen Roman „Im Menschen muss alles herrlich sein“ stand sie auf der Longlist des Deutschen Buchpreises, auf der ORF-Bestenliste und auf Platz 1 der SWR-Bestenliste.
Wie soll man „herrlich“ sein in einem Land, in dem Korruption und Unterdrückung herrschen, in dem nur überlebt, wer sich einem restriktiven Regime unterwirft? Wie soll man diese Erfahrung überwinden, wenn darüber nicht gesprochen wird, auch nicht nach der Emigration und nicht einmal mit der eigenen Tochter? „Was sehen sie, wenn sie mit ihren Sowjetaugen durch die Gardinen in den Hof einer ostdeutschen Stadt schauen?“ fragt sich Nina, wenn sie an ihre Mutter Tatjana und deren Freundin Lena denkt, die Mitte der neunziger Jahre die Ukraine verließen, in Jena strandeten und dort noch einmal von vorne begannen. Lenas Tochter Edi hat längst aufgehört zu fragen, sie will mit
ihrer Herkunft nichts zu tun haben. Bis Lenas fünfzigster Geburtstag die vier Frauen wieder zusammenbringt und sie erkennen müssen, dass sie alle eine Geschichte teilen.
In ihrem neuen Roman erzählt Sasha Marianna Salzmann von Umbruchzeiten, von der „Fleischwolf- Zeit“ der Perestroika bis ins Deutschland der Gegenwart. Sie erzählt, wie Systeme zerfallen und Menschen vom Sog der Ereignisse mitgerissen werden. Dabei folgt sie vier Lebenswegen und spürt der unauflöslichen Verstrickung der Generationen nach, über Zeiten und Räume hinweg. Bildstark, voller Empathie und mit großer Intensität.

„Salzmann rollt die individuellen Lebensgeschichten ab. Die Perspektive wechselt zwischen den Figuren und Generationen, die Empathie des Lesers springt mit, die Konflikte werden dadurch, dass man alle in ihrem unverschuldeten Unglück und in ihrem vergeblichen Bemühen um ein würdiges Leben verstehen kann, nur noch schärfer.“ (Berliner Zeitung)
„Die Multiperspektivität des Geschehens resultiert nicht in bloßer Abwechslung der Fokussierung, sondern in sich überlagernden Blickwinkeln, als setzte Salzmann bei der Inszenierung des Geschehens eine Drehbühne ein. Und je weiter das Buch fortschreitet, desto mehr Fahrt scheint diese Drehbühne aufzunehmen.“ (FAZ)
Durch die jüngsten politischen Ereignisse hat dieses Buch noch mehr an Aktualität und Brisanz gewonnen.
Der Eintritt kostet 10.-€. Karten gibt es im Vorverkauf in der Ratsweinhandlung und in der Stadtbücherei.

Bitte beachten: Wir veranstalten in Übereinstimmung mit den 2G-Vorschriften, und es besteht Maskenpflicht auch auf dem Sitzplatz. Jedenfalls ist das der Stand von heute – 24.02.2022)