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What’s going on, oder: Wassissn los?

Es pfeifen nicht nur die Spatzen von den Dächern: Die Buchungslage vieler Kultureinrichtungen - klein wie groß - lässt zu wünschen übrig. Im Vergleich mit der Vor-Corona-Zeit geradezu dramatisch. Anders läuft es bei großen Events, Fußballveranstaltungen, Festivals etc. pp. Von Zurückhaltung des Publikums keine Spur, man geht feiern, man ist (eng) beisammen. Offenbar zählt auch die Masse an Menschen nicht, das Risiko, sich anzustecken, ebenso wenig. Was ist es also, dass wir von dieser Art Leichtigkeit des Seins nichts merken?
Versuchen wir, uns mit einigen Thesen diesem Problem zu nähern:

  • "Unser" Publikum ist aufgrund der Altersstruktur viel vorsichtiger, die Furcht vor einer Covid19-Infektion liegt trotz Impfungen ganz oben auf.
  • Es ist die Maske, die die Freude am Besuch eines Theaters oder Konzerts verdirbt. Zwar ist die Maskenpflicht vom Tisch; das Tragen der Masken wird aber in vielen Häusern noch empfohlen und ist für viele Menschen immer noch ein "Muss".
  • Kultur kann man "streamen". Hat also die Corona-Zeit mit ihren Einschränkungen den Konsum von Kultur übers Netz so gefördert, bequem und von zuhause aus, dass das Bedürfnis sie "richtig" zu erleben, einen Knacks bekommen hat?
  • Die Politik ist die Schuldige; sie hat die Kultur als erstes mit Restriktionen im Visier gehabt und als letzte davon befreit. Aber welche plausiblen Gründe könnte die Politik haben, uns den Garaus zu machen?

Klar ist, vielen Kulturschaffenden und -veranstaltenden steht das Wasser bis zum Hals. Die Gefahr eines weiteren Aderlasses ist offenbar und nicht wegzudiskutieren.

In eigener Sache: Wir haben die Durststrecken ganz gut überstanden. Es gibt eine Menge Menschen, Firmen, Einrichtungen, die mit dafür gesorgt haben, dass es so ist. Trotzdem machen wir uns Sorgen, wie es weitergeht, was im Herbst/Winter wieder an Beschränkungen auf uns zukommen wird, ob die Menschen sich wieder mehr trauen, auch zu uns zu kommen.

Soweit zu dem, was uns bewegt. Das Programm fürs zweite Halbjahr sucht seinesgleichen. Es werden etliche Formate im Sommer bei gutem Wetter auf der Außenbühne stattfinden können. Drinnen wird gut gelüftet, unsere Aerosolfilter-Anlagen sind in Betrieb. Die Gefahr einer Infektion während einer unserer Veranstaltungen ist nicht gebannt aber reduziert. Eine vollständige Sicherheit gibt es wie im richtigen Leben auch bei uns nicht.

Wer eine Meinung zu den o. g. Thesen hat, mag uns schreiben. Wer den "Steyn der Weysen" in der Hand hat, möge uns belehren. Was uns allerdings am meisten nützen würde, wäre der Besuch unseres Theaters. Das Programm finden Sie auf dieser Internetseite.

Herzliche Grüße, Johannes Vogt-Krause

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